ERDWERKE


Lehm und Kristall –

aus der Erde, für die Erde.

 

Die sich dramatisch verschnellernde und verschärfende Gegenwartslage der Welt, in der wir leben – äußerlich, innerlich und zwischenmenschlich -bestätigt mich in meinen Impulsen der Erde, dem Erdenkörper, Gestaltung zu geben.

Zurück zu geben. Und sie als Ganzes mit zu gestalten.

 

Wie es ein menschlicher Impuls ist einem Leidenden die Hand zu reichen, ihn die eigene Wärme spüren zu lassen, ihn durch Berührung zu stärken; so erlebe ich mein Bedürfnis die Erde zu berühren, Lehm in die Hand zu nehmen und diesen zu formen.

 

Die Erde existiert nicht ohne dem Menschen und der Mensch nicht ohne die Erde.

Der Mensch braucht die Erde, das Physisch-Sein in ihr, um sich zu spüren, sich gegenwärtig zu werden und um einen Handlungsraum zu haben.

Er benötigt eine ihm gegenüberstehende Anwesenheit.

 

Genau so braucht die Erde auch den Menschen!

 

Die Menschheit als Ganzes ist heute offenbar im Begriff ihr Da-seins-Ziel aus den Augen zu verlieren- oder anders formuliert:

sie hat so viel materialistischen Staub in den Augen dass sie den Grund ihrer Existenz nicht mehr wahrzunehmen scheint.

Scheint.

Denn der Einzelne spürt etwas anderes, so er gefragt wird. Und ihm zugehört wird.

Da bin ich mir sicher.

 

Was ist nun das Daseinsziel?

Mit Sicherheit nicht das Überleben als solches.

Wer lebt um zu überleben?

Eine existentiell grenzwertige Notlage gilt es zu überwinden um zu überleben, ja natürlich –

doch ist das Überleben ein Geburtsimpuls?

 

Es scheint sich die Suggestion:

Leben = Überleben in das Denken vieler Menschen geschlichen zu haben.

Woher kommt das? Wann setzt das ein?

 

In den Augen von Kindern, die noch nicht durch solche Erzählungen geblendet wurden, steht noch etwas anderes:

Daseinsfreude.

Freude am Sein.

Und sehr viel Freude am Entwickeln.

 

Entwickeln wozu?

Wohin?

Dies ist eine Frage an jeden Erwachsenen.

 

PRAXIS:

Lehm ist ein Werkstoff, der nicht verfremdet ist, der ‘noch’ lebendig ist.

In verschiedenen Farben und Körnungen frisch der Erde entnommen.

Ich vermenge ihn mit Pflanzenteilen, Sand und belebe alles mit Quell- und Regenwasser.

Verreibungen von Mineralien, von Reisen Mitgebrachtes, homöopathische Dosen vergangener eigener Werke mische ich hinzu und lasse diese mitschwingen.

Mein Motiv ist zu verbinden und zu verlebendigen.

 

Diese Zuschlagstoffe bewirken, dass das Gemisch beim Trocknungsvorgang kaum mehr schwindet. Es entstehen keine Risse.

Zum Brennen ist es nicht geeignet, da hochunrein, doch ist mein Ziel gerade dass das entstehende Kunstwerk wieder vergehen kann, sich wieder in die Elemente der Erde desintegrieren kann.

 

Wer es im Verlaufe der Zeit noch ‘behalten’ mag, braucht es nur vor Nässe schützen.

 

Die Praxis der Lehmbaustoffe zeigt die dann gewährleistete hohe Beständigkeit.

ERDWERKE


Lehm und Kristall –

aus der Erde, für die Erde


Meine Motivation:

Die sich dramatisch verschnellernde und verschärfende Gegenwartslage der Welt – äußerlich, innerlich und zwischenmenschlich – bestätigt mich in meinen Impulsen der Erde, dem Erdenkörper, Gestaltung zu geben.

Zurück zu geben. Und sie als Ganzes mit zu gestalten.

 

Wie es ein menschlicher Impuls ist einem Getroffenen die Hand zu reichen, ihn die eigene Wärme spüren zu lassen, ihn durch Berührung zu stärken; so erlebe ich mein Bedürfnis die Erde zu berühren, Lehm in die Hand zu nehmen und diesen zu formen.

 

Die Erde existiert nicht ohne dem Menschen und der Mensch nicht ohne die Erde.

Der Mensch braucht die Erde, das Physisch – Sein in ihr, um sich zu spüren, sich gegenwärtig zu werden und um einen Handlungsraum zu haben.

Um sich Fortzuentwickeln.

Er benötigt eine ihm gegenüberstehende Anwesenheit.

 

Genau so braucht die Erde auch den Menschen!

 

Die Menschheit als Ganzes ist heute offenbar im Begriff ihr Daseinsziel aus den Augen zu verlieren – oder anders formuliert:

sie hat so viel materialistischen Staub in den Augen dass sie den Grund ihrer Existenz nicht mehr wahrzunehmen scheint.

Scheint.

Denn der Einzelne spürt etwas anderes, so er gefragt wird. Und ihm zugehört wird.

Da bin ich mir sicher.

 

Was ist nun das Daseinsziel?

Mit Sicherheit nicht das Überleben als solches.

Wer lebt um zu überleben?

Eine existentiell grenzwertige Notlage gilt es zu überwinden um zu überleben, ja natürlich.

Doch ist das Überleben ein Geburtsimpuls?

 

Es scheint sich die Suggestion:

Leben = Überleben in das Denken vieler Menschen geschlichen zu haben.

Woher kommt das? Wann setzt das ein?

 

In den Augen von Kindern, die noch nicht durch solche Erzählungen geblendet sind, steht noch etwas anderes:

Daseinsfreude.

Freude am Sein.

Und sehr viel Freude am Entwickeln.

 

Entwickeln wozu?

Wohin?

Dies ist eine Frage an jeden Erwachsenen…

 

Diese Fragen bringen mich in eine freudvolle Nähe mich mit dem Tod zu befassen.

Seinen Sinn zu erkennen, sein Dasein als Übergang vom Lebenden ins Seiende.

Als Bildhauerin möchte ich der Asche des menschlichen Leibes eine würdige Hülle geben.

Sie betten.

Sie in Erde legen.

Unmittelbar. 

 

Zur Praxis:

Lehm ist ein ursprünglicher Werkstoff, der unverfremdet und lebendig ist.

In verschiedenen Farben und Körnungen frisch aus der der Erde kommt.

Ich vermenge ihn mit Pflanzenteilen, Fasern und Sanden und belebe alles mit Quell- und Regenwasser.

Verreibungen von Mineralien, Gold und Steinen, die ich von Reisen mitbringe,  mische ich hinzu und lasse diese mitschwingen.

Ebenso Materialanteile vergangener eigener Werke.

Mein Motiv ist zu verbinden und zu verlebendigen.

Zu potenzieren.

Im Strom der Zeit wie auch des Raumes.

 

Die Zuschlagstoffe bewirken, dass das Gemisch beim Trocknungsvorgang kaum schwindet. Es entstehen keine Risse.

Auch nicht im Umfeld der eingefügten Kristalle und Mineralien.

Die Masse ist zäh, rau und durch die Fasern ungeschmeidig. Sehr aufwändig im Erstellen einer dreidimensionalen Form.

Im Gegensatz zu Lehm schwindet gereinigter Töpferton ca. 12% und ist im getrockneten Zustand enorm empfindlich und brüchig.

Doch ist ein Brennen nicht vorgesehen, da ein Versintern der Tone ein chemischer Prozess ist, der nicht rückgängig zu machen ist.

Mein Ziel ist dass das  Kunstwerk wieder vergehen kann, sich wieder in die Elemente der Erde integrieren kann.

Im getrockneten Zustand sind die fertigen Lehmwerke widerstandsfähig und erstaunlich standhaft.

Ein Fall aus 1 Meter Höhe auf gefliesten Boden lässt sie nicht zerbrechen.

Zur Sicherheit und Vorsorge arbeite ich ein Innengewebe aus Jute ein.